Hybrid Flugzeuge

Fliegen wir bald mit Hybrid Flugzeugen?

Um die Auswirkungen der globalen Erwärmung zu reduzieren, planen Wissenschaftler in vielen Bereichen die CO2-Emissionen stark zu verringern. Die ersten Airlines arbeiten bereits an der Entwicklung von Umweltfreundlichen Flugzeugen und Technologien, um das Ausstoßen der gefährlichen Gase zu verringern.

Easyjet

Die Billig-Airline easyJet will noch in diesem Jahr die Technologie für das erste Hybrid-Flugzeug vorstellen. Pro Jahr sollen durch die modernen Zero-Emission-Wasserstoffsysteme rund 50.000 Tonnen Kerosin eingespart werden, welche wiederum einen sehr großen Anteil an Emissionen einsparen. Aktuell verbraucht die Airline 81,05 Gramm CO2 für jeden Passagierkilometer. Mit der Entwicklung der neuen Hybrid-Technik sollen bis zum Jahr 2020 sieben Prozent eingespart werden.

Die Luftfahrt in ein paar Jahrenshutterstock_353696708

Immer mehr Passagiere, immer längere Strecken – und die Umweltfreundlichkeit sollte auch eine zunehmende Rolle spielen: Die Fluggesellschaften stehen vor den Herausforderungen der Zukunft und einem sich immer rasanter entwickelten Markt der Luftfahrt. Da gibt es natürlich viele Zukunftsvisionen, wie das Fliegen sich verändern könnte. Wie fliegen wir in ein paar Jahren? Gibt es Raketenjets, Flugzeuge mit Elektroantrieb und Solartechnik?

Das hat sich in den letzten Jahren getan

Zunächst ein kleiner Rückblick – denn in den vergangenen Jahren hat die Luftfahrttechnik schon viele große und kleinere Entwicklungen gemacht: Die Materialien, aus denen Flugzeuge gebaut werden, werden immer leichter und halten größeren Belastungen stand. Triebwerke wurden nicht nur leiser, sondern auch deutlich effizienter. Damit können Flugzeuge heute deutlich weiter fliegen und wesentlich mehr Passagiere oder Fracht aufnehmen, als noch vor einigen Jahren. Und im Bereich der Materialien und der Leistungsfähigkeit wird immer weiter geforscht. Ein kleines Beispiel: Die De Havilland Comet war das erste serienmäßige, stahlgetriebene Passagierflugzeug.

De Havilland Comet Flugzeug
De Havilland Comet | Foto: Johnbraid

Im Vergleich dazu der Airbus A320 – etwa genauso groß gebaut. Dennoch kann der Airbus rund 25 Tonnen mehr transportieren und etwa 1000 Kilometer weiter fliegen.

Airbus A320
Airbus A320 | Foto: Art Konovalov

Fliegen in der Zukunft

Die Konzepte für die Luftfahrt der Zukunft beziehen sich nicht nur auf den Komfort und Luxus für die Passagiere. Hier hat sich in den vergangenen Jahren ebenfalls schon einiges getan – etwa mit WLAN an Bord, mit Unterhaltungssystemen an jedem Platz, mit gutem Bordservice oder sogar Duschen an Bord, etwa bei Emirates. Wichtig ist es den Entwicklern aber auch, die Technik weiterzuentwickeln. Denn: Treibstoff ist teuer, Landegebühren an Flughäfen sind es ebenso.

Was ist also die Lösung?

Effizientere Antriebstechnik und mehr Fluggäste beziehungsweise Fracht an Bord, um Kosten zu sparen. Derzeit ist die gängigste Art, ein Flugzeug anzutreiben, die Turbine, die Luft ansaugt und verdichtet. Diese Luft wird mit Hilfe von Kerosin entzündet und erzeugt die Schubkraft für das Flugzeug. Doch nicht nur in der Automobilbranche wird eine Alternative zu Brennstoffen gesucht, sondern auch in der Luftfahrt. Natürlich gibt es auch hier Ideen, Flugzeuge mit Elektrizität anzutreiben. Allerdings gibt es auch hier noch ein Problem mit den benötigten Akkus: Sie sind zu schwer, um sie auf Langstrecken effizient und vor allem wirtschaftliche einsetzen zu können. Aber – eben auch wie beim Auto – ist eine mögliche Zwischenlösung bis zur Weiterentwicklung der Akkus der Einsatz von Hybridantrieben. Beispielsweise arbeiten Airbus, Siemens und Rolls Royce am Airbus E-Fan X. Das Konzept: Eine Gasturbine erzeugt den Strom für vier elektrische Triebwerke.

Nurflügler

Eine andere Idee würde auch die Optik von Flugzeugen komplett verändern. Es geht um den Nurflügler. Dieser besteht im Prinzip komplett aus einer einzigen, großen Tragfläche. Durch ihre physikalischen Eigenschaften würde sie den Treibstoffbedarf reduzieren. Denn die Fläche erzeugt mehr Auftrieb und kann so gebaut werden, dass sie zudem deutlich leichter ist, als ein konventionelles Flugzeug. Hier gibt es aber noch ein Problem: Der Nurflügler wäre kürzer als ein normales Flugzeug, hätte aber vermutlich eine deutlich größere Spannweite. Darauf sind die vorhandenen Flughäfen in der Regel nicht ausgelegt.

Was sich in naher Zukunft ändert

Die Langstreckenflüge können immer besser non-stop geflogen werden. Die australische Airline Qantas will ab 2020 die 20-Stunden-Strecke von Sydney nach New York ohne Zwischenlandung anbieten. Und auch Überschall ist wieder ein Thema: Airbus und Aerion haben ein Flugzeug entwickelt, dass 2019 seinen Jungfernflug antreten soll – und ab 2023 Passagiere befördern soll.

Wenig optische Veränderungen – das hat gute Gründe

Flugzeuge ändern sich rein äußerlich kaum – und das schon seit mehreren Jahrzehnten. Das hat gute Gründe. Der wichtigste Grund ist vielleicht: Der Aufbau des Flugzeugs mit einem röhrenförmigen Rumpf, Heck, zwei Tragflächen und Triebwerken hat sich bewährt. Eine wichtige Rolle spielt dabei die Physik: In einem Rohr verteilt sich der Kabinendruck gut und es wird jeder noch so kleine Platz im Rumpf so gut es geht ausgenutzt, denn es stehen nahezu keine Hohlräume oder unnutzbare Flächen. Die Form der Fenster verbessert zudem die Drucksituation, den der Rumpf standhalten muss. Und darüber hinaus ermöglicht die Form eine gleichmäßige Gewichtsverteilung zwischen den Tragflächen.

flugzeug der zukunft
Flugzeug der Zukunft | Foto: Andrey_l

Ein Blick in die ganz ferne Zukunft?

Elon Musk hat mit Tesla schon die Automobilbranche mit seinen Visionen verändert. Auch für die Luftfahrt hat er zukunftsweisende Ideen – die aber noch ferne Zukunftsmusik sind. Sein Unternehmen Space X hat ein interessantes Konzept für suborbitale Flüge. Diese Flüge überschreiten die Grenze zum Weltraum und können dort bis zu 25.000 Stundenkilometer schnell werden, da dort kaum noch Luftwiderstand vorhanden ist. Die Erde könnte in weniger als zwei Stunden einmal umrundet werden.

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