Wie gefährlich ist Nebel für den Flugverkehr?

Europa versinkt im Nebel. Während romantisch veranlagte Menschen sich an den dichten Nebelschwaden erfreuten, ächzten die Fluggesellschaften unter den ungewöhnlichen Wetterbedingungen. In Großstädten wie London, Frankfurt, Hamburg oder Berlin wurden aufgrund der schlechten Wetterverhältnisse zahlreiche Flüge gestrichen. Allein in London wurden sicherheitshalber 45 Flüge gestrichen, in weiteren Teilen des Landes kam es zu erheblichen Einschränkungen und Verspätungen. Wie kam es allerdings zu diesem intensiven Wetterphänomen und warum kommt es aufgrund von Nebel immer wieder zu Flugausfällen und Verspätungen?

Der Grund für die Entstehung von Nebel ist „Inversionswetterlage“

Inversionswetterlage – Hier sind die oberen Luftschichten wärmer als die unteren. Da die kältere Luftschicht dichter ist, kann sie sich nicht mit der darüber liegenden wärmeren Schicht mischen. Die Folge ist ein dichter Nebel. Im speziellen Fall der letzten Tage gab es an manchen Orten gravierende Temperaturunterschiede. Während die oberen Luftschichten Temperaturen von rund zehn Grad aufwiesen, lagen die Temperaturen am Boden bei nur zwei Grad. Zwischen den verschiedenen Temperaturen bildete sich eine rund 200 Meter dicke Nebelschicht. Auch bei einem Wolkenlosen Himmel hat die Sonne hier keine Chance den Nebel aufzulösen. Eine Ausnahme bilden die Stadtzentren. Hier herrschten höhere Bodentemperaturen als außerhalb der Städte und der Nebel lichtet sich verhältnismäßig schneller.

Der Europäische Luftraum

Gefahr bei Start und Landanflug

Die Gefahr für den Flugverkehr liegt bei Nebel nicht in der Flugphase, sondern beim Abflug, bzw. beim Landeanflug der Flugzeuge. Die modernen Flugzeuge verfügen über eine große Anzahl an technisch hochwertigen Ausstattungen die es möglich machen, in vielen verschiedenen Wetterlagen zu starten und zu landen. Dennoch kommt es bei dichtem Nebel immer wieder zu Flugausfällen. Das Problem liegt hier also nicht in der Fähigkeit oder Unfähigkeit des Flugzeuges.

Flugzeug in der Luft im Nebel

Die Piloten sind bei Start und Landung auf eine freie Sicht angewiesen

Für Flugzeuge mit zwei Triebwerken beträgt das Minimum der Sichtbarkeit bei 1,6 Kilometern. Die Sichtbarkeit ist für die Piloten besonders wichtig um Kollisionen mit anderen Flugzeugen oder anderen Fahrzeugen am Flughafengelände zu vermeiden. Es handelt sich also um die Problematik am Boden, das Parken der Flugzeuge oder jegliche andere Bewegungen auf den Rollfeldern. Für schlechte Wetterverhältnisse gibt es bestimmte Sicherheitsvorkehrungen, welche speziell für schlechte Sichtbarkeit bestimmt sind. Hierfür müssen sich Flugzeuge die landen in einem Abstand von 9,5 Kilometern zu den anderen Flugzeugen befinden. Diese Sicherheitsvorkehrungen sind nicht so gravierend, wenn sie kleine Flughäfen betreffen. An Flughäfen wie in London Heathrow allerdings ist bei Nebel das Chao vorprogrammiert, da es zu erheblichen Verspätungen und Ausfällen kommt.

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