Flugreisen mit Hund

Wie Sie mit Ihrem Vierbeiner auf reisen gehen

Für die meisten Menschen sind Flugreisen bereits mehr oder weniger eine Routine und eine praktische Möglichkeit, um schnell von A nach B zu kommen.

Anders sieht es allerdings aus, wenn man in Besitz eines Vierbeiners ist. Hier wird man vor Herausforderungen gestellt. Wir geben Ihnen einige nützliche Tipps, die Ihnen die Reise mit Ihrem Vierbeiner zu einem stressfreien Erlebnis machen.

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Foto: Ryan Jelloo

Hundebesitzer stellen sich wahrscheinlich in erster Linie die Frage, ob sie ihren Vierbeiner denn überhaupt mit auf die Reise nehmen sollen. Was muss man alles beachten? Wird das Tier die Reise verkraften? Wie darf ich meinen Hund transportieren? Muss ich extra dafür bezahlen? Das sind alles Fragen, die bei der Reiseorganisation auftreten. Leider gibt es keine 100% gültigen Regeln, denn jede Fluglinie hat hier andere Vorschriften nach denen sie geht. Am besten informiert man sich hierfür direkt bei der Fluglinie, mit der man verreist.

Welche Hunde dürfen mitfliegen?

Allgemein kommt es vor, dass Fluglinien bestimmte Hunderassen gar nicht erst an Bord erlauben. Dazu gehören etwa Kampfhunde oder kurzköpfige Hunde, die in Stresssituationen Atemnot bekommen könnten.

Liebes Herrchen, lass mich lieber zu Hause | Foto: Timolina

Bei der Mitnahme von Hunden gilt zu beachten, dass Rassen mit stumpfen Nasen eine besondere Empfindlichkeit gegenüber Temperatur haben und große gesundheitliche Schäden davontragen. Deshalb sollte man auf die Beförderung von Hunden verzichten, wenn die Temperatur am Abflugs- oder Zielflughafen über 27° beträgt.

Zu diesen gefährdeten Rassen gehören Boxer, Shi Tzu, Pekinesen, Bulldoggen, Boston Terrier und der Mops. Klären Sie zudem auch vorab mit dem Tierarzt ab, ob sich die Reise mit dem Hund eignet.

Kosten und wichtige Dokumente

Melden Sie vor dem Abflug Ihren Hund rechtzeitig an. Das können Sie bei den meisten Fluglinien noch 24 Stunden vor dem Abflug erledigen. Wenn Sie schon vorher wissen, dass Sie mit Ihrem Hund verreisen werden, dann sichern Sie am besten das Ticket gleich beim Kauf Ihres eigenen. Der Preis für die Mitnahme Ihres Hundes beträgt je nach Größe, Rasse und Flugzone zwischen 35 und 300 Euro. In der Regel dürfen Blindenhunde oder Begleiter für Behinderte kostenlos in der Kabine mitreisen.

Wenn Sie ins Ausland reisen, sollten Sie sich so früh wie möglich über die Tierschutzbestimmungen im Zielland informieren und sich um die notwendigen Dokumente, sowie Impfungen kümmern. In der EU ist das Tragen eines Microchips Pflicht. Informieren Sie sich auch über die Bestimmungen für die Wiedereinreise, falls Sie einen Aufenthalt außerhalb der EU geplant haben.

Am Tag des Abflugs ist es wichtig, dass Sie mindestens 60 Minuten vor Abflug erscheinen, damit es nicht zu Verzögerungen kommt.

Welcher Hund darf in die Kabine?

Hundebox auf dem Weg zum Flugzeug | Foto: Jaromir Chalabala

Je nachdem, wie groß der Hund ist, darf er entweder mit in die Kabine oder muss in den Frachtraum.

Auch hier hängt es in vielen Fällen von der Fluglinie ab, je nachdem wie groß der Hund ist. Die Lufthansa erlaubt den Transport von Hunden in eigenen Boxen mit maximalen Maßen von 55x40x23 Zentimetern und einem Gesamtgewicht von maximal acht Kilogramm.

Zudem sollte man auch die anderen Passagiere im Flugzeug berücksichtigen. Einige Fluglinie sind besonders streng im Umgang mit Hunden. So darf während des gesamten Fluges der Kopf des Hundes nicht aus der Box schauen. Ebensowenig darf das Tier die Box verlassen oder die Box auf einen Sitzplatz gestellt werden, auch wenn ein Sitzplatz eigens reserviert wurde.

Größere Hunde müssen während des Fluges in den Frachtraum und werden dafür wie Sondergepäck abgegeben. Während einige Fluglinien Transportboxen zur Verfügung stellen, muss man bei anderen wiederum seine eigene Box mitbringen. Beim Transport von Kampfhunden gelten erneut andere Vorschriften. Hier muss in den meisten Fällen das Tier in einem speziellen Käfig befördert werden.

Die richtige Transportbox

Foto: EQRoy

Bei der Wahl der Transportbox sollte man erneut die Informationen der jeweiligen Fluglinie beachten. Die meisten Airlines schreiben vor, dass die Box wasserdicht, bissfest, sowie luftdurchlässig sein muss. Zudem muss die Box groß genug sein, damit das Tier stehen, liegen und sich drehen kann.

Wenn Sie sich eine Box anschaffen, sollten Sie auch dafür sorgen, dass sie mit einer saugfähigen Einlage ausgestattet ist.

Unverzichtbar für die Box ist das Anbringen des Namen des Tieres, sowie die Adresse und Telefonnummer des Besitzers.

Gewöhnen Sie das Tier bereits vor dem Flug an die Box und machen Sie es mit dem Behälter vertraut. So vermeiden Sie Stresssituationen, die dem Tier schaden könnten.

Wenn das Tier in den Frachtraum muss, dann sorgen Sie dafür, dass ausreichend Wasser, Futter und persönliche Gegenstände darin platziert sind. Auch ein Kleidungsstück des Besitzers kann gut dabei helfen, das Tier während der Reise zu beruhigen.

Die letzten Stunden vor dem Abflug

Um den Vierbeiner vor der Reise bestens vorzubereiten, lohnt es sich, einen ausgiebigen Spaziergang zu machen, bei dem sich der Hund so richtig austoben kann und dementsprechend während der Reise müde ist.

Warten Sie so lange wie möglich, bis der Hund in die Box muss und zögern Sie den Moment bis zum Schluss hinaus. Kümmern Sie sich so viel wie möglich um den Hund, um Stress vorzubeugen. Beruhigungsmittel werden von Tierärzten nicht empfohlen, da sie Nebenwirkungen auf das Tier haben können. Informieren Sie sich hierfür beim Arzt Ihres Vertrauens.

Wichtige Ding fürs Gepäck

Folgende Gegenstände sollten noch in Ihr Gepäck, wenn Sie mit Ihrem Hund verreisen: Kotbeutel, Leckerlis, Erste-Hilfe-Set, Zeckenzange, Maulkorb, Reisenapf, Wasser, Spielzeug. Bereiten Sie sich vor und notieren Sie sich die Nummer eines Tierarztes am Reiseort, sodass Sie diesen im Notfall kontaktieren können.

Muss der Hund mitfliegen?

Überlegen Sie sich, ob es wirklich notwendig ist, dass Ihr Hund eine Flugreise antreten muss. Für Tiere sind Flugreisen besonders stressig, vor allem wenn es sich um größere Hunde handelt, die in den Frachtraum müssen. Druck, Lärm und Bewegungsmangel sind nur einige Punkte, die für enormen Stress beim Tier sorgen. Kritisch wird es vor allem bei Mittel- und Langstreckenflügen. Dadurch, dass die Tiere in einem Käfig oder einer Box eingesperrt sind, können Sie nicht ihre Notdurft verrichten, bzw. müssen das in ihrer eigenen Box machen. Hunde sind allerdings sehr darauf bedacht, dies nicht an dem Ort zu machen, wo sie auch schlafen. Deshalb ziehen sie diesen Vorgang so weit wie möglich hinaus, was wiederum gesundheitliche Nachteile mit sich bringen kann.

Überlegen Sie deshalb vor der Reise, ob Sie wirklich mit dem Hund fliegen müssen, oder ob Sie nicht vielleicht doch Ihre Reise mit dem Auto antreten können. 

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Foto: Jaromir Chalabala

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